Seit 2019 hat die Schweizerische Post acht neue regionale Paketzentren in Betrieb genommen. In den nächsten Jahren will sie sich auf die Erneuerung ihrer grössten und zugleich ältesten Sortierzentren konzentrieren – und dabei auch weitere Synergien mit bestehenden Logistikzentren prüfen.
Die nationalen Paketzentren in Härkingen, Frauenfeld und Daillens sind mittlerweile 25 Jahre alt. Das Paketzentrum Härkingen soll ab frühestens 2027 für rund 2,5 Jahre stillgelegt und komplett erneuert werden. In Härkingen flitzen heute täglich mehr als 300’000 Pakete pro Tag über die Förderbänder und Sortiermaschinen. Die muss die Post dann während der Umbauphase vorübergehend an anderen Standorten sortieren.
J. Cramer
Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services und Mitglied der Konzernleitung der Post: «Wir haben mit regionalen Paketzentren wie Buchs und Pratteln oder mit der Paketsortiermaschine im Briefzentrum Härkingen zusätzliche Kapazitäten geschaffen. Auch während der Stilllegung des Paketzentrums Härkingen werden wir alle Pakete pünktlich verarbeiten können». Kunden werden dem Vernehmen nach davon kaum etwas bemerken. Die Erneuerungsarbeiten bei den zwei anderen nationalen Paketzentren in Frauenfeld und Daillens will die Post nach aktuellem Planungsstand erst nach den Arbeiten in Härkingen in Angriff nehmen.
«In den nächsten Jahren wollen wir zudem noch intensiver prüfen, ob und wie wir zum Beispiel Briefsortierzentren für unsere Logistik nutzen können. Wir müssen auch dem Briefrückgang von jährlich rund 5 Prozent Rechnung tragen», sagt Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services der Post. Dass die Logistikzentren der Post multifunktional sein können, hat die Post schon mehrmals bewiesen. Zum Beispiel im Briefzentrum Zürich-Mülligen, wo die Mitarbeitenden auf einer hochmodernen Anlage seit 2020 auch Kleinwarensendungen sortieren.
Fotos: Post CH
Da sich die Paketmengen in den letzten zwei Jahren stabilisiert haben, hat die Post entschieden, dass sie zunächst keine weiteren regionalen Paketzentren baut und deren Planung vorerst zurückstellt. Angedacht waren neue Standorte in Egerkingen und Volketswil. Auch mit einem zusätzlichen regionalen Paketzentrum in Frauenfeld wartet sie ab. «Mit diesem Entscheid stellen wir sicher, dass wir über genau die Kapazitäten verfügen, die wir tatsächlich benötigen. Wir planen unsere Infrastruktur nicht starr, sondern gehen kurz- und mittelfristig auf Veränderungen im Markt ein. Damit sorgen wir für stabile Arbeitsplätze», so Cramer.
Rund 80 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen setzt die Post für interne Prozesse und die Infrastruktur ein. Bei den Sortierzentren will man sich Optionen offenhalten, um kurz- und mittelfristig auf neue Kundenanforderungen reagieren zu können.
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- Geschrieben von: Klaus Koch