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In der Speisekammer des Küchenchefs
02. Dezember 2025
SSI Schäfers Flexi Shuttle System wurde speziell für hochdynamische Kleinteillager konzipiert. Beim finnischen Fertiggericht-Hersteller Kokkikartano kombiniert das modulare System Shuttles, Heber und Regalsysteme für 40.000 Behälterstellplätze und brachte eine Erhöhung der Lagerkapazität um über 50 %.
Verpackungsbranche unter Druck
02. Dezember 2025
Am 28. / 29. Januar 2026 stehen in Bern wieder die «Logistics & Automation» und die «Empack» im Doppelpack vor der Tür. Die Verpackungsbranche steht durch neue EU-Regulierungen, steigende Kundenerwartungen und wachsende Ansprüche an den Klimaschutz unter Druck. Ein Interview über die Hintergründe.
Weitere 42 eActros für Lidl OE
01. Dezember 2025
Lidl Österreich hat zusätzlich zu 14 bereits ausgelieferten batterie-elektrischen eActros 600 einen weiteren Rahmenvertrag über 42 elektrische Einheiten unterzeichnet, die bis Mitte 2027 in Betrieb gehen sollen. Parallel dazu entsteht das bisher leistungsstärkste reine Lkw-Ladenetz Österreichs für den Einzelhandel.
Affenschnell im Hochregal
01. Dezember 2025
Affenschnell soll der AirRob, ein automatisiertes Roboter-Behältersystem, an zwei Schienen die Regalwand emporklettern. Persönlich gesehen haben wir ihn leider noch nicht. Im tschechischen Ostrava-Poruba wurde das System von Libiao Robotics beim Logistikdienstleister Geis erstmal als «Proof-of-Concept» installiert.
Personalbedarf nahezu halbiert
27. November 2025
Die US-Genossenschaft Associated Wholesale Grocers hält mithilfe eines von Witron hochautomatisierten Vollsortiment-Logistikzentrums 54.600 Trocken-, Frische- und Tiefkühlartikel für ihre 1100 Teilhaber parat. Die Anlage ist auf eine tägliche Pickleistung von mehr als 460.000 Handelseinheiten ausgelegt.
Wissenstransfer auf den Seychellen
26. November 2025
Naturgefahren treten weltweit zunehmend in Form von Überschwemmungen, Erdrutschen, Waldbränden, Stürmen, Erdbeben und Steinschlägen auf. Akute Krisenbewältigung ist gefragt. Aber auch langfristige Strategien für Verkehrswege, bei denen Gasser Felstechnik auf den Seychellen Hilfe leistet.
German Design Award für Traigo-i
26. November 2025
Nach dem Red Dot Design Award 2025 ist der neue 48-Volt-Gegengewichtsstapler Traigo_i von Toyota Material Handling nun auch mit dem German Design Award 2026 in der Kategorie Excellent Product Design – Industry ausgezeichnet worden. Im Mittelpunkt: Die vollständige Integration der Li-Ion-Technik.
Langfristige Verträge bei SBB Cargo
25. November 2025
Zahlreiche Transportkunden von SBB Cargo Schweiz wie die Migros haben neue Verträge im Einzelwagenladungsverkehr (EWLV) mit Laufzeiten bis zu zehn Jahren unterzeichnet. Neuverträge, so wird gemeldet, konnten auch mit der fenaco, Stahl Gerlafingen und den Schweizer Salinen abgeschlossen werden.
Kooperation mit Capra Robotics
25. November 2025
Frei Fördertechnik meldet die künftige Zusammenarbeit mit dem dänischen Robotic-Spezialisten Capra. «Damit erweitern wir unser Portfolio um mobile Roboter-Plattformen, die noch mehr Flexibilität und Effizienz in Produktion und Logistik bringen», so Michael Schüpbach, Leiter Automation & Robotik. Die AMRs sind vielseitig einsetzbar.
SSI-Tochter setzt weiter konsequent auf SAP
25. November 2025
Seit 2021 sind die Software-Spezialisten von SWAN Teil der SSI Schäfer-Gruppe, verantworten die SAP-Projekte der global tätigen Intralogistik-Experten und begleiten Unternehmen bei der Umsetzung zukunftsfähiger Lösungen – vom hochautomatisierten Distributionszentrum bis zur integrierten Produktionslogistik. Der Kurs passt.
Wissenstransfer auf den Seychellen
WAGNER Schweiz AG
Wissenstransfer auf den Seychellen
26. November 2025
Naturgefahren treten weltweit zunehmend in Form von Überschwemmungen, Erdrutschen, Waldbränden, Stürmen, Erdbeben und Steinschlägen auf. Akute Krisenbewältigung ist gefragt. Aber auch langfristige Strategien für Verkehrswege, bei denen Gasser Felstechnik auf den Seychellen Hilfe leistet.
Felssicherung. Alle Fotos: Gasser/Degelo
Im Auftrag der Regierung der Seychellen schult Gasser Felstechnik lokale Akteure im Naturgefahrenmanagement. Ziel ist es, dass der afrikanische Inselstaat Naturrisiken selbst bewältigen kann. Während zehn Wochen waren die Schweizer Spezialisten vor Ort, um Wissen zum Management und zur praktischen Bauausführung zu vermitteln. Das nachhaltige Entwicklungsprojekt konnte in jüngerer Vergangenheit bereits erfolgreich für zusätzliche Sicherheit sorgen.
Langfristige Strategie
Extremniederschläge hatten im Dezember 2023 zu Erdrutschen und Steinschlägen geführt, vier Todesopfer gefordert und zahlreiche Häuser zerstört. Nach der Unwetterkatastrophe beschloss die Regierung der Seychellen Massnahmen. In der Folge wurde Gasser Felstechnik mit dem Mandat betraut, einen Projektplan zur nachhaltigen Bewältigung von Naturgefahren auszuarbeiten – die Lösung wurde im Wissenstransfer an die lokalen Behörden und Bauunternehmen gefunden.
Seilsicherungstraining
Rings um die Behörde Disaster Risk Management Division (DRMD) wurde eine Kerngruppe geschaffen: Fünf Spezialisten aus verschiedenen Departementen und ein Parlamentsabgeordneter fanden darin zusammen. Die Gruppe war im März 2025 in der Schweiz auf einwöchigem Arbeitsbesuch, um mehr über die Vorgehensweise zu erfahren.
Zehnwöchiger Einsatz vor Ort
Ende April startete der zehnwöchige Einsatz auf Mahé, der Hauptinsel der Seychellen. Ein vierköpfiges Baustellenteam mit drei Felssicherungsspezialisten und einem Mechaniker sowie Ruedi Degelo als Projektleiter reiste an. Es galt, die Behörden sowie lokale Bauarbeiter in der praktischen Bauumsetzung von Schutzmassnahmen gegen Steinschlag und Murgang zu trainieren – und dabei gleich die drängendsten Gefahrenherde zu bereinigen.
Bausitzung vor Ort
Das Team war von Beginn an mit Aufgaben an mehreren Schadensplätzen beschäftigt. Der Hauptfokus galt zunächst dem Bau einer temporären Zufahrtsstrasse auf St. Louis Hill – einem steilen Hügel mit Sendeanlagen und der Luftüberwachung auf dem Gipfel und Wohnsiedlungen am Fuss.
Praktische Trainings
Das eingeschiffte Inventar und Baumaterial, das anschliessend von den Seychellen übernommen wird, mussten auf Kleinfahrzeugen vor Ort gebracht werden. Es folgte eine erste Schulung in Gerätekunde, Arbeitssicherheit und Seilsicherungstechnik.
Gebäudeschutz
Im felsigen Gebiet Bel Ombre werden einzelne Blöcke temporär vernetzt, um sie mit einem Handgerät zu spalten und kontrolliert abzubauen. Gemeinsam mit den lokalen Arbeitern werden auf diese Weise 920 m Verankerungen, 450 Quadratmeter Netzabdeckungen und 200 m Verseilungen gebaut sowie 50 Kubikmeter Fels abgebaut.
Kontrollierter Felsabbau
Am 2. Juli wird ein mit Unterstützung der Schweizer Crew erstellter Masterplan der Regierung präsentiert – und vollständig genehmigt. Teil des Plans ist die Schaffung einer interdisziplinären Taskforce für ein adäquates Naturgefahren-Management. Es ist unabdingbar, dass diese Taskforce nun unabhängig und mit Fachwissen innerhalb ihres Budgets arbeiten kann.
Dies ist die Voraussetzung, dass das vermittelte Know-how auf den Seychellen weiter wachsen kann und die weit verbreiteten Naturrisiken eigenverantwortlich minimiert werden können. Künftig wird das Gasser Felsteam eine beratende Funktion einnehmen, ergänzt durch partielle praktische Unterstützung vor Ort.
Ehrung durch Präsident W.Ramkalawan
Am 27. Juni wird feierlich die Eröffnungszeremonie der Steinschlag- und Murgangsperre St. Louis Hill unter Beteiligung von Staatspräsident Wavel Ramkalawan, Innenminister Errol Fonseka und Bauminister Billy Rangasamy begangen. Von Präsident Ramkalawan werden Kursdiplome an die Beteiligten ausgehändigt, die ihre erfolgreich absolvierten Trainings bezeugen.
«Katastrophenhilfe konzentriert sich oft auf akute Krisenbewältigung», sagt Ruedi Degelo. «Wo jedoch mit weiteren Ereignissen zu rechnen ist, reicht das nicht aus. Wenn lokale Voraussetzungen gegeben sind, kann gezielter Wissenstransfer in der Prävention ein wirksamer und nachhaltigerer Ansatz sein. Auch privatwirtschaftliche Akteure können dabei Verantwortung übernehmen».
Der Orginalbericht von Ruedi Degelo hier